Lavendelblüte in der Provence

Lavendel ist die charakteristische Pflanze der Hoch-Provence und bei unserer Sommerreise können Sie die blühenden und duftenden Lavendelfelder in ihrer ganzen Pracht erleben.
Einzelne Lavendelfelder findet man fast überall in der Provence, besonders viele und ausgedehnte Felder liegen vor allem auf den Hochebenen wie dem Plateau de Valensole im Département Alpes-de-Haute-Provence oder im Pays de Sault am Fuße des Mont Ventoux und im Pays d´Apt im Luberon. Hier reichen die violetten Felder teilweise bis zum Horizont und alles ist zur Lavendelblüte von einem wunderbaren Duft erfüllt. Je näher man den Feldern kommt, um so deutlicher ist auch das Summen der Bienen zu hören. Viele Imker bringen ihre Bienenstöcke in der Blütezeit des Lavendels direkt zu den Feldern. Lavendelhonig mit seinem intensiven Aroma ist sehr beliebt und schmeckt pur oder als Zutat für regionale Süßwaren.

Angebaut wird der Lavendel hauptsächlich um aus ihm ätherische Öle für Parfums und Kosmetikprodukte zu gewinnen, darunter die berühmten provenzalischen Seifen. Ähnlich wie beim deutschen Bier gibt es für die berühmte „Savon de Marseille“ ein Reinheitsgebot: sie muss aus mindestens 72 % Pflanzenöl bestehen und darf nur natürliche Farb- und Zusatzstoffe enthalten – bei Lavendelseife sind es bis zu 3% Lavendel. Die Hafenstadt Marseille bot sich damals für die Produktion der Seifen geradezu an. Reines Olivenöl als Grundstoff war ebenso zur Hand wie das Salz aus dem Meer für die Herstellung der Lauge. Hinzu kamen ätherische Öle und Parfüme für den verführerischen Duft, für die die Provence seit jeher berühmt war. Mit dem „Colbert-Edikt“ bestimmte der französische Sonnenkönig Ludwig XIV im Jahr 1688 das Qualitätskriterium der „Savon de Marseille“ und machte sie im wahrsten Sinne in Europa hoffähig.

„Lavandula angustifolia“, so die wissenschaftliche Bezeichnung der Heilpflanze, wurde aber schon von den Römern geschätzt. Sie verwendeten ihn als Badezusatz, vom lateinischen „lavare“ – waschen – hat er vermutlich seinen Namen. Aber sie wussten auch die wohltuende Wirkung seiner Blüten, als Tee aufgebrüht, zu schätzen.
Heute ist nicht alles, was unter der provenzalischen Sonne wächst, echter Lavendel.
Man unterscheidet zwischen echtem Lavendel – nur er ist zum Verzehr geeignet – und Lavandin, einer Kreuzung aus Lavendel und Großem Speik.